Arkeon: Lebensmittelrevolution
März 3, 2024|LD
Unser Planet erhitzt sich, weil wir Treibhausgase – vor allem CO2 – in noch nie da gewesenen Mengen ausstoßen. Wie wäre es, wenn wir Kohlenstoffdioxid nicht nur binden, sondern essen könnten?
Genau dafür hat das Wiener Unternehmen Arkeon eine Technologie entwickelt, die CO2 Mithilfe von Mikroben in essbare Proteine umwandeln kann. Und Proteine, die bisher ausschließlich aus tierischer Haltung oder Ackeranbau gewonnen wurden, sind essentiell für die menschliche Ernährung. Durch die Arkeon sind sie nun durch einen klimapositiven Prozess verfügbar und können auch an erwünschten Geschmacksprofilen angepasst werden.
Technologie, die schmeckt
Hierfür werden Archaea-Mikroben auf die Bühne gebeten. Diese einzelligen Organismen wurden lange von der Wissenschaft nicht beachtet beziehungsweise fälschlich als Bakterien identifiziert. Jetzt wissen wir, dass Archaea eine der drei Domänen aller zellulären Lebewesen umfassen – und können durch ihre normalen metabolischen Prozesse doch ziemlich von Nutzen sein. Denn die Archaea-Mikrobe macht in einem ausgetüftelten Bioreaktor mit Hilfe von Gasfermentation aus CO2 wertvolle Proteine für z.B. Lebensmittel oder Kosmetik.
„Wir haben eine patentierte Technologie entwickelt, die alle 20 für die menschliche Ernährung wichtigen Aminosäuren aus dem Abfallprodukt Kohlenstoffdioxid herstellen kann,“ erklärt Mitbegründer Michael Mitsakos von Arkeon. „Wir können verschiedene Zusammensetzungen produzieren, je nachdem, was in der Lebensmittelindustrie benötigt wird“.
Damit die Mikrobe Archaea optimale Ergebnisse liefert, sorgt das Team von Arkeon für beste Voraussetzungen: Wasserqualität, Druck, Temperatur, Platz und Licht sind ausschlaggebend. Für diese Arbeit braucht es Menschen mit sehr spezifischem Know-How aus der Biotechnologie.
„Die Verbindung von Lebensqualität und Professionalität ist für Arkeon ein wichtiges Argument für den Standort Wien, um qualifizierte Fachkräfte zu finden.“
Michael Mitsakos
Zuhause in Wien
Inzwischen arbeiten 35 Personen für Arkeon, Tendenz steigend. „Für viele internationale Wissenschaftler*innen, Ingenieur*innen und Techniker*innen ist die Lebensqualität in Wien ein enorm wichtiger Teil,“ so Mitsakos. „Die Verbindung von Lebensqualität und Professionalität ist für Arkeon ein wichtiges Argument für den Standort Wien, um qualifizierte Fachkräfte zu finden.“ Und auch die enge Vernetzung von Technologie und Ökologie ist für Arkeon ein wichtiges Argument für den Standort Wien und die Seestadt Aspern. „Im Technologienzentrum Seestadt profitieren wir von der Innovation und Kooperation“, erklärt Mitsakos. Denn die Mikrobe Archaea lebt von CO2, das Arkeon direkt von ansässigen Industrieunternehmen beziehen kann.
Für das Startup Arkeon sind Innovation und Nachhaltigkeit Grundpfeiler ihres Tuns. „Wir streben danach unsere Produktionsweisen völlig neu zu denken“, meint Mitsakos. „Denn wir wollen mit Arkeon einen positiven Impact auf Gesellschaft, Ernährung und Klimaschutz bewirken.“
Arkeon
Leistungen der Wirtschaftsagentur Wien
Finanziert durch das Förderprogramm Innovation 2022
Förderung InnovationMieterin des Technologiezentrum in der Seestadt
Technologiezentrum Seestadt