Lithoz & incus: 3D-gedruckte Knochen und Ersatzteile aus Mondstaub
April 29, 2024|LD
Der Technologiepionier Lithoz und sein Spin-off incus sind führend auf dem Gebiet des lithografischen 3D-Drucks und stellen Drucker für Keramik und Metall her, die effizient Hochleistungsteile herstellen. Ihre Technologie eröffnet neue Wege für die Entwicklung in vielen Bereichen, einschließlich der Weltraumforschung.
Können Trümmer aus dem Weltraum zur Herstellung von Ersatzteilen verwendet werden? Das war eine der Fragen, die das Wiener Start-up incus eineinhalb Jahre lang zu beantworten versuchte. Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumorganisation führte das Unternehmen bahnbrechende Forschungen über den Einsatz von 3D-Druck für zukünftige Mondmissionen durch. Die Ergebnisse zeigten, dass recycelte Materialien, wie z. B. Metallabfälle vom Mond, für den Druck hochwertiger Teile mit Hilfe der lithografiebasierten Metallverarbeitung verwendet werden können. Darüber hinaus zeigt die Forschung ein immenses Potenzial für die Produktion von Teilen vor Ort durch einen abfallfreien Arbeitsablauf, was große Auswirkungen auf die Zukunft der Besiedlung des Mondes durch Menschen haben könnte.
Die Anwendung der lithographiebasierten additiven Fertigung zeigt auch in naheliegenden Bereichen ihre Wirkung. Das Mutterunternehmen Lithoz, das sich auf die Herstellung von Keramik konzentriert, hat zu bedeutenden Fortschritten im Bereich der Biomedizin beigetragen. Maßgeschneiderte Implantate, Knochenteile und hochkomplexe Blutpumpen sind die Vorzeigeprodukte des Unternehmens. „Bei schweren Knochenbrüchen gibt es natürlich das Problem, dass die Knochen nicht nachwachsen. Unsere Methode eröffnet die Möglichkeit, das fehlende Stück nach genauen Maßen auszudrucken“, sagt CTO Johannes Benedikt über das biokompatible und regenerative Potenzial von keramischen Knochengerüsten.
Barrieren zerschlagen, Knochen heilen
Die komplexe Technologie hinter den 3D-Druckunternehmen ist das Ergebnis der revolutionären Forschung von Johannes Homa und Johannes Benedikt zur additiven Fertigung von Keramik an der Technischen Universität Wien. Nach der Gründung von Lithoz im Jahr 2011 unterstützten sie acht Jahre später Gerald Mitteramskogler bei der Entwicklung des Spin-offs incus mit dem Ziel, das Potenzial von Metallen im lithografischen 3D-Druck zu erforschen.
Die von Lithoz und incus entwickelten Verfahren, Materialien und Maschinen erweitern den Einsatz der additiven Fertigung und bieten neue, kostengünstige Lösungen für seit langem bestehende Probleme. Indem sie die Herstellung hochleistungsfähiger, hochpräziser Keramik- und Metallteile ermöglichen, bieten die Unternehmen ihren Kunden einen einfacheren, schnelleren und nachhaltigeren Weg in die Zukunft als mit herkömmlichen Techniken.
Heute die Erde, morgen der Weltraum
Lithoz ist bereits Weltmarktführer im Bereich des keramischen 3D-Drucks und hat seine Produktionskapazitäten mit zwei neuen Standorten in Albany und Shanghai auf die USA und China ausgeweitet. „Die USA und Asien sind unsere Zielmärkte. Wir arbeiten bereits mit der Tsingau Universität in China zusammen, die auf Keramik spezialisiert ist“, sagt Johannes Homa. „Es gibt so viele neue Möglichkeiten. Wir haben festgestellt, dass unsere amerikanischen Kunden sehr offen und sehr innovativ sind“, fügt Benedikt hinzu.
Incus tritt in die Fußstapfen der Muttergesellschaft, indem es komplexe Komponenten mit beispielloser Qualität und Präzision herstellt und einen Platz unter den Top-Global-Playern anstrebt. Das Start-up befindet sich derzeit im Technologiezentrum Seestadt, einer der modernsten Industrieanlagen Wiens. „Das Stadtbild der Seestadt hat sich seit unserem ersten Besuch im Jahr 2019 enorm weiterentwickelt. Ich glaube, dass incus als Start-up einen ähnlichen Weg einschlagen wird. Ich bin fest von unserer Technologie und ihrem Potenzial überzeugt – und davon, dass wir genauso schnell und eindrucksvoll wachsen werden wie unsere Nachbarschaft", sagt Gerald Mitteramskogler.
Lithoz
incus
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Förderung internationaler MarkteintrittGefördert durch das Programm Innovation 2012, 2016, 2019 und 2023
Förderung Innovation