Handwerk beruht auf Tradition, aber auch (technischem) Fortschritt? Wie sieht das bei Lobmeyr aus?
Leonid Rath: Fortschritt ist für mich, wenn wir uns in Richtung eines besseren Lebens für uns alle bewegen. Das kann auch manchmal das Gegenteil von technischem Fortschritt – zumindest in manchen Bereichen – sein. Aber selbstverständlich nützen wir alle technischen Möglichkeiten, solange das Ergebnis und die Wirkung des Produkts auf den Menschen nicht beeinträchtigt wird. Da wir uns auf Produkte fokussieren, die versuchen, das handwerkliche spürbar zu machen, hält sich der technische Fortschritt in Grenzen.
Woher kommen Ihre MitarbeiterInnen? Bilden sie selbst aus?
Es dauert einige Jahre, bis ein Mitarbeiter unser Niveau der Handarbeit eingeübt hat. Wir übernehmen deswegen gern passionierte Handwerker aus anderen Sparten, wie Steinmetze, Musiker oder Holzschnitzer, und bilden auch selbst Lehrlinge aus. Aktuell ist eine junge, mitdenkende und motivierte Mannschaft an der Arbeit. Sie kommen aus Tirol, Niederösterreich, Syrien, Wien oder auch Rumänien.