Vollpension: Kuchen und Gemeinschaft
März 10, 2024|LD
Kuchen und Gemeinschaft: Vollpension macht soziale Wirkung zu einer nachhaltigen Geschäftsstrategie
Das Café Vollpension ist ein fester Bestandteil der Wiener Kaffeehausszene und basiert auf der Überzeugung, dass der Dialog zwischen den Generationen – und der Kuchen – eine große Rolle spielen. Acht Jahre nach der Eröffnung ihres ersten Lokals sind sie aktiver denn je und nutzen digitale Innovationen, um ihre Botschaft zu verbreiten.
Man sagt, dass gutes Essen gute Ideen hervorbringt. Im Fall von Mike Lanner und Moriz Piffl entstand die Idee aus dem Mangel an Kuchen – dem saftigen, zuckrigen, krümeligen Kuchen, den Oma immer gemacht hat. Elf Jahre später ist aus der Lust auf ein Dessert eine Mission geworden, die das Gespräch über Altersarmut, Einsamkeit und die Kluft zwischen den Generationen in der DACH-Region prägt. Das Gründerteam von Vollpension, bestehend aus Julia Krenmayr, David Haller, Hannah Lux und Cornelia Kamleitner, hat ein Unternehmen aufgebaut, das Senioren für die Herstellung großartiger Nachspeisen beschäftigt.
Altersarmut und Einsamkeit sind weltweit ein drängendes Problem. Einige OECD-Länder berichten, dass fast ein Drittel der Menschen im Alter von 66 Jahren oder älter in relativer Einkommensarmut lebt. In Österreich fällt fast die Hälfte der 640.000 allein lebenden Seniorinnen und Senioren unter die Armutsgrenze. Durch die Beschäftigung älterer Menschen fördert Vollpension nicht nur die Kommunikation und pflegt die Gemeinschaft, sondern hat auch einen spürbaren Einfluss, indem sie das monatlich verfügbare Einkommen ihrer älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um etwa 40 % erhöht. Außerdem schaffen sie mit einem Team, das sich aus Menschen aller Altersgruppen zusammensetzt, einen realen Raum für den Austausch zwischen den Generationen.
Ein Jahrzehnt konstanter Entwicklung
Wenn man ein Vollpension Generationencafé betritt, fühlt man sich ein wenig in die Vergangenheit zurückversetzt – auf die bestmögliche Art und Weise. Die Kissen auf den zusammengewürfelten Sofas sind aufgeplustert, der Duft von Pflaumenkuchen liegt in der Luft und in der Küche erzählen sich Großmütter Geschichten, während sie süßen Teig ausrollen. Diese nostalgische Szene mit einem flippigen, modernen Touch ist einer der Gründe, warum die Vollpension bei den Wienern so beliebt geworden ist.
Das Konzept erforderte eine sorgfältige Planung und viel Engagement, aber die harte Arbeit hat sich definitiv gelohnt. Heute hat sich die Vollpension auf zwei Generationencafés, verschiedene Pop-up- und mobile Angebote wie das Buchtelmobil sowie ein wachsendes digitales und mediales Portfolio ausgeweitet. Immer darauf bedacht, den Alltag etwas aufzupeppen, veranstalten die Cafés regelmäßig Events, bei denen Menschen aller Altersgruppen zu Kneipenquiz oder Backkursen zusammenkommen – ja, das heißt, Sie können direkt von einer der Omas lernen, wie man Apfelstrudel macht. Außerdem bietet das neue Vollpension Studio einen Raum für Fotoshootings, Workshops oder einzigartige Feiern.
Neue (digitale) Horizonte
Das vorausschauende Team von Vollpension hat schnell erkannt, wie viel Potenzial im Internet steckt, insbesondere für seine älteren Mitarbeiter. Die BakAdemy wurde ursprünglich als Lösung für die pandemiebedingten Ausfälle geboren und lädt heute ältere Bürger dazu ein, ihr Wissen zu teilen und ein Einkommen zu erzielen, indem sie online Backkurse geben.
Die 2020 in deutscher Sprache gestartete Plattform wurde inzwischen erweitert, damit Senioren auf der ganzen Welt ihre Rezepte und ihre Leidenschaft fürs Backen teilen können. „Ich finde die Idee, von meiner eigenen Küche aus zu unterrichten, großartig. Ich kann mit jungen Leuten aus ganz Österreich kochen, und es ist toll, sich mit anderen auszutauschen“, sagt Karin, eine der Omas, die ihren eigenen Meisterkurs leitet. Im ersten Jahr ihres Bestehens hat die Plattform bereits über 100 Meisterkurse mit mehr als 500 Teilnehmern veranstaltet.
Generationencafe Schleifmühlgasse
Generationencafe in der MUK
Studio
Leistungen der Wirtschaftsagentur Wien
Gefördert durch das Programm Roadmap Digital Humanism im Jahr 2022
Gefördert durch das Programm Wien Online im Jahr 2022
Förderung DigitalisierungGefördert durch das Programm Carl Urban Food im Jahr 2021
Gefördert im Rahmen des Programms Geschäftsbelebung im Jahr 2020
Förderung GeschäftsbelebungGefördert durch das Programm Nahversorgung für das Handwerk im Jahr 2019
Gefördert durch das Programm Nahversorgung im Jahr 2015
Förderung NahversorgungGefördert durch das Programm Internationalisierung im Jahr 2009
Gefördert durch das Programm Home-Office im Jahr 2020